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Vortrag von Stefan Hämmerle:
Sierra, Serena
Der bayerische Hirte hütet 15.000
spanische Schafe
Er wird präsentiert
in Oktober / November / Dezember:
11.10.2011 19:30 VHS – Sonthofen
14.10.2011 19:30 VHS – Kempten
19.10.2011 20:00 VHS – Schongau
22.10.2011 19:30 VHS – Esslingen
09.11.2011 19:30 VHS – Kaufbeuren
22.11.2011 19:30 VHS – Memmingen
29.11.2011 19:30 VHS – Göppingen
01.12.2011 19:00 VHS – Saulgau
In den letzjährigen Vortrag von Stefan Hämmerle können Sie bei YouTube hineinnschauen.
Mittelschwäbische Nachrichten, 3. März 2010
Transhumanz Stefan Hämmerle in den Kreis der Hirtenhelfer aufgenommen
Die Schäfer, das Leben und viele neue Wege
Krumbach/Illertissen Er ist einer von ihnen, auch wenn er keine eigene Herde hat: Der in Krumbach aufgewachsene Buchautor Stefan Hämmerle wurde in die große Familie der spanischen Schäfer aufgenommen.
Bei einem gemeinsamen Hüttenabend in Spanien, zu dem der Illertisser eingeladen worden war, wurde er jetzt in den Kreis der Hirten-Helfer aufgenommen.
Hämmerle setzt sich seit einem Erlebnis auf dem Jakobsweg für die Transhumanz ein – das ist die Fernweidewirtschaft, die in Deutschland ausstirbt. „Sie bewahrte über alle Zeiten eine Lebensführung mit Bescheidenheit, doch gleichzeitig das Weitergeben einer tragfähigen Lebensweise für die nächste Generation.
Die Herden werden vom Winterquartier des Sü¨dens auf die saftigen Weideplätze des Nordens gebracht. Im Herbst führt der Weg zurück“, erklärt Hämmerle.
Ein persönliches Erlebnis brachte ihn vor sieben Jahren auf den Pfad der Hirten: Er pilgerte von Sevilla nach Santiago und kam im Großraum Salamanca völlig vom Weg ab. An einem Waldstück traf er auf einen alten Schäfer und einen Jungen.
Der Pastore nahm ihm den Rucksack ab, schnallte diesen auf den Esel und half ihm zurück auf den richtigen Pfad. Seitdem befasst sich Hämmerle mit Transhumanz. Jüngst berichtete er in Krumbach den Altpfadfindern der St. Georgspfadfinder Krumbach, was es mit der Weidewirtschaft auf sich hat.
Schafe und Ziegen aktuell, Fachzeitschrift für österreichische Schaf- und Ziegenbauern, März 2011
Stefan Hämmerle berichtet über seinen letzen Besuch in Spanien
Einsam und allein sind die Tapferen
Die Fernweidewirtschaft, hat in Spanien noch eine große Bedeutung. In Deutschland könnte man die Wanderschäferei damit vergleichen. Die Probleme der Schäfer und Hirten werden nicht weniger, Stefan Hämmerle setzt sich für den Erhalt dieser wichtigen Landbewirtschaftung ein. Hier ein Bericht von seiner letzten Reise nach Spanien.
Ende Januar, da läutet das Telefon. Mein Amigo Jesus Gaston, Spaniens Umweltkämpfer Nr. 1, für mich ein unwahrscheinlicher, zuverlässiger, ehrlicher Freund. Primitivo, der Pastor (Schäfer) aus dem Fernweidetrieb „Serra Serena“ wird am Freitag 4. 2. 2011 in Segovia für seine vielen Jahre Schäferei besonders geehrt. Er wird 70, so ist er bestimmt¨über 50 Jahre als Berufsschäfer auf der Transhumanz.
Ein erfahrener Schäfer
Letztes Jahr war ich zusammen mit ihm auf dem Schafszug unterwegs. Zwar konnte ich kein Spanisch und er kein Deutsch und doch verband uns von der ersten Stunde eine Sympathie, Freundschaft und manchmal ein bisschen Spaß. Trotz seines Alters war Primitivo ein exzellenter Reiter, Hundeführer und Herdenchef der Sonderklasse. Nie erlebte ich ihn mit Grobheiten oder Gewalt gegen die Tiere. Wenn es eng wurde stieg seine Besonnenheit und Konzentration. Auch das mühevolle Führen des Führungstieres war für ihn keine Herausforderung. Er zeigte immer wieder Geduld und packte aufs Neue an.
Auch die zwei kleinen Hirtenhunde waren stets auf seiner Höhe. Pfiff, Schrei oder ein Wink und schon stoben sie wie Armin Hary und brachten die 2.200 Merinos zusammen. Als Führung mein Freund Jesus Garzon, dann mein Künstlergenosse Nacho, ein Koch von Königsgnaden. Gleichzeitig ein Allrounder in Sachen Schafe.
Dann Dessi aus Burgos, auch ein sehr feiner Mann mit Gefühl und Verstand, kein Wunder, er trieb und züchtete Schafe, Rinder, Pferde. Jetzt fehlt noch die Mastinohündin Mary mit ihren drei Welpen. Es sind die Schutzhunde für die Nacht. Zurück zum Telefon, was bleibt mir übrig, Lügen gibt es nicht, Ausreden auch nicht. Jesus gibt mir noch das Restaurant und die Uhrzeit bekannt. Ich besprach den Ausflug mit meiner Frau Marlies, sie war hell begeistert, ja Stefano, nichts wie ab und los, dich hält sowieso nichts, wenn es heißt, ab nach Spanien.
Nette Bekanntschaft
Am Mittwoch, den 2. 2. 2011 von München nach Madrid. Jetzt erst wurde mir klar, Madrid ist ein Riesenflughafen. U-Bahnen sind direkt angebunden, doch alles in Spanisch ausgeschrieben. So begann ich meine Lottofahrt. Bestimmt 40 Minuten fuhr ich mit der U-Bahn kreuz und quer, bis sich ein alter Professor genötigt sah und eingriff. Er muss auch zum Bus, ich soll nur ständig in seiner Nähe bleiben, dann zeigt er mir den Zustieg im Busbahnhof. Bustranfer Segovia, die Stadt ist mir bis auf Ihren Namen völlig unbekannt.
Dort saßen vier Studentinnen aus Österreich im Bus, sie lernen Touristik und wohnen in Segovia, so ein Zufall. Sie zeichneten mir auf ein Blatt einen Stadtplan und empfahlen mir mehrere Hotels. Wir unterhielten uns und so wurde ich auch über die Stadt eingewiesen. Kurz vor der Einfahrt nach Segovia ein Traum. Eine Skulptur in riesiger Größe, Schäfer mit Schafen und Mestino. Doch das ging so schnell, ich kam nicht zum Fotografieren. Es ging auf 18 Uhr zu als wir die Stadt erreichten. Langsam wurde es duster und neblig wie daheim. Nach der Verabschiedung zog ich in Richtung Innenstadt. Dort besuchte ich die Touristikinformation und holte mir einen Stadtplan und die Übernachtungsmöglichkeiten. Ja, die Senioritas, die hübschen aus meinem Nachbarland Österreich, waren mit ihren Tipps Klasse. Ich hatte bald ein Hotel gefunden.
Sehenswürdigkeiten
Der Donnerstag war unter dem Motto Besichtigungen, Fotos und Finden des Restaurants für den Ehrungsabend. Zuerst steuerte ich eine Bar an. Ein kräftiges Frühstück mit jeder Menge Cafe Ole brachte mir Stärkung. Ab 10 Uhr kam auch die Sonne zum Vorschein und es wurde wesentlich wärmer. Das war mein Startschuss. Also zuerst zum Schäferdenkmal. Doch mehrmals lief ich in eine andere Richtung und ich kam zwar auf Zufahrtstraßen, doch zu keinem Monument.
Bereits Nachmittag und immer noch auf der Suche. Eine junge Frau erklärte mir dann den Weg. Endlich stand ich mit stolzgeschwellter Brust vor dem Schäfer, mit Schafen und Hund. Jetzt konnte ich fotografieren. Der Rückweg war viel einfacher und kürzer. Prompt war ich am Pastores Vereinslokal, den Aquadukten der Römer, der mächtigen Basilika, Stadtmauer und Befestigung und vielem mehr. Segovia ist Weltkulturerbe, eine alte, eine schöne Stadt umrahmt von Bergen.
Aktion von Stefan Hämmerle initiiert:
Evangelischer Kindergarten besucht Schäfer
Sehen Sie die Dokumentation im Regio TV
Link zum Internetfernsehen für Baden-Würtemberg
Jakobsweg führt ihn auf uralte Weidepfade
Stefan Hämmerle Illertisser entdeckt die „Transhumanz“ als Teil spanischer Kultur
von Cecilia Merin CECILA MERIN
erschienen in der Zeitung „HOY“ am 20.07.2009
Übersetzung: Regina Langhals
Illertissen Stefan Hämmerle (62) aus Illertissen ist Autor zweier Bücher, Spanien Fan und neuerdings damit befasst, uralte Viehweidepfade in Spanien – die jahreszeitlich angepasste Viehwanderung heißt Transhumanz touristischen – Interessen zu erschließen. Als sich Stefan Hämmerle auf seinem Pilgerweg nach Santiago de Copostela zwischen Salamanca und Zamora hoffnungslos verirrt hatte, traf er auf einen Schafhirten, lernte die jahrtausendealten Viehpfade kennen und gelangte über diese an sein Ziel.
Im Spanischen heißt „transhumar“ auf die Weide bringen, woraus sich der Begriff Transhumanz ableiten lässt. Wenn im Frühsommer Zentral und Südspanien unter Trockenheit leidet, werden die Tiere, hauptsächlich Schafe, über Hunderte von Kilometern in gebirgige, feuchte Regionen Nordspaniens getrieben. Der Vorgang heißt Transhumanz. In Zeiten moderner Viehhaltung kann diese traditionelle, mit der Umwelt in Einklang stehende Viehwirtschaft nicht mithalten.
Das neue Buch von Stefan Hämmerle!
Stefan Hämmerle war dieses Jahr mehrere Wochen auf der Transhumanz in Spanien.
„ Sierra, Serena“
Das neue Buch von Stefan Hämmerle gibt umfassende Einblicke in die Transhumanz in Spanien
„Transhumanz – Unterwegs in Spanien mit Nomaden, Pastores, Amigos“.
Transhumanz, der letzte Viehtrieb Spaniens
Sierra – Serena: Unterwegs mit Nomadys,
Pastores und Amigos auf dem Transhumanz,
dem letzten Viehtrieb Spaniens. Das heißt:
Erhaltung der Natur – Kultur – Tradition – Erlebnis
– Abenteuer für Alle.
Stefan Hämmerle zeigt Bilder der Transhumanz vom Sommer 2010. Zudem gibt es weitere Informationen zur Wanderschäferei in Südtirol und Andalusien.
Im Anschluss an den bebilderten Vortrag und begleitenden Kurzfilmen ist eine Disskussion über die aktuelle Situation der Wanderschäferei möglich.
Hämmerle kritisiert den Flächenverbrauch in Deutschland, der den Weidezug erschwere. Auch der großflächige Maisanbau sei alles andere als hilfreich. Ein weiteres Hindernis sei die Bürokratie. Wenigstens stehen die Schäfer in Deutschland nicht allein auf der nicht mehr weiten Flur: „Die Probleme gibt es auch in Spanien“, sagt Hämmerle und erinnert an den Umweltaktivisten Jesus Garzon.
Er gilt in Spanien als Neubegründer der Transhumanz und hat das Thema wieder in die Öffentlichkeit gebracht. Wie Garzon nutzt Hämmerle jede Gelegenheit, auf das aussterbende Handwerk hinzuweisen.
Demnächst plant er ein Reisebuch mit biografischen Erlebnissen. Vorkommen soll darin auch die königlichen Schäfer-Wege in Spanien. Sie wurden im Mittelalter verbrieft, damit sich die Schäfer darauf ungehindert bewegen konnten.
Hämmerle, der gerne in philosophischen Ausführungen schwelgt, hält es mit einem Vergleich: „Das Leben hält für jeden andere Wege parat.“ Man muss sie nur zu nutzen wissen. (mcz) OKontakt
Mehr zum Thema gibt es im Internet unter: www.trunpa.eu.
Festakt
Freitag, 3. 2. 2011, duschen, vorpacken und Blasen verpflastern. Dann ging es in die Innenstadt. Kurz nach 10:00 Frühstück war beendet, trieb es mich auf die Einkaufsmeile. Schon wurde ich umringt von festlich gekleideten Senioras in traditioneller Kluft, da kam auch schon die Musika. Vier Mann, auch im mittelalterlichen Gewand, ein Trommler, Klarinettist, Tomboyr und Trompete. Meine Baskenmütze gab Ihnen zu erkennen, dass ich irgendetwas mit Pastor, Transhumanz oder ähnlichem zu tun haben könnte. So erklärte ich auf Aleman meinen Weg nach Segovia. Das wurde mit Freude beklatscht und die Musika spielte für mich Anneliese, ach Anneliese. Diesen Schlager wiederholten Sie bis zum Tanz der Frauen. So besichtigte ich noch einiges und war pünktlich um 20 Uhr im Lokal zum Treffen. Punkt 20.30 Uhr, die Tür geht auf und Primitivo mit seiner Frau, Nacho mit Frau; Ricardo und eine ganz Schar mir unbekannter Menschen strömten ins Lokal. Die in schwarz gekleideten Kellner geleiteten alle in einen reservierten Raum. Noch stand ich ganz einsam und allein zwischen der Menschentraube. Da kam mein Amigo Jesus Gaston mit seiner Gemahlin. So wurde ich kurz vorgestellt, wir nahmen Platz und schon marschierte eine Blasmusik ein. Allerdings unter dem Spiel von Spanischer Musik. Jesus erklärte mir den weiteren Ablauf. Nach dem Musikaufspiel folgt die Ehrung von Primitivo durch verschiedene Persönlichkeiten unter anderem einem Tierarzt in höherer Position, der sich verstärkt für den Transhumanz einsetzt, einem Poet, Jesus und im Anschluss darf ich meine Glückwünsche aus dem Allgäu überbringen, er wird mich übersetzen. Zur Vorspeise wurde Käse vom feinsten mit Weißbrot gereicht, die Musik stellt ihr Spiel ein und es begann die Ehrung. Ja, der Primitivo war sichtlich stark beeindruckt. Ein bisschen spürte man ihm an, es war eine völlig ungewohnte Situation für den Pastor und seine blauen Augen konnten die Tränen eines verdienten Mannes nicht verstecken. Da kommen einem schon die Geschichten in Erinnerung, die erzählen, Pastores sterben nicht im Bett, sie ziehen vorwärts mit der Herde und sterben in Gottes Hand in ihren Stiefeln im Sand der Sierra. Nun ergriff Jesus das Wort. rhetorisch aussagestark spricht er mit wenigen Worten sehr viel. Beifall, Klatschen, jetzt heißt es für mich auf. Mein Dank für die Einladung, mein Wunsch noch oft mit ihm in Gesundheit auf den Hirtenzug zugehen. Insbesondere möge er sein Wissen, seine Erfahrung an die Jungen weitergeben. Weder vor dem König, dem Politiker, noch vor dem Reichen ziehe ich meine Kappe, aber vor einem großen Pastor, vor meinem Amigo, nehme ich die Baskenmütze ab.
Beeindruckende Gesten
Jesus übersetzte meine wenigen Sätze, da standen die Senioras, Seniores bereits auf und applaudierten weniger meine Worte, aber meine Geste, denn dass ich als Fremder so handle war für sie außergewöhnlich. Die Seniora vom Veterinär erklärte mich darauf als anerkanntes Mitglied in der großen Familie des Pastores. Für mich eine unerwartete und nicht voraussehbare Geste meiner spanischen Freunde. Sie können mit mir dieses Jahr auf der Transhumanz rechnen. Dann war wieder Musika angesagt, doch zusätzlich spielte ein junger Mann Spanische und Argentinische Weisen. Für mich einfach ein Traum, so musste ich nach dem Hauptgang mit allen Damen aufs Parkett. Normal eine Freude, doch mit Blasen an den Füssen? So erlebte ich einen Abend, den ich nicht vermissen möchte und werde. Einsam sind die Tapferen, manchmal werden sie vom Leben belohnt und dürfen spüren, sie sind gar nicht ganz allein.
Aktuelles Probeheft zum Herunterladen:
Abbobestellung Schafe und Ziegen aktuell: www.pressekatalog.de
Der „bayrische Hirte“ hütet spanische Schafe.
link zur schwäbischen.de, Region Biberach
Handlungsreisender
Den Illertisser Autor hat nicht nur der Jakobsweg beeindruckt darüber schrieb er „Handlungsreisender zwischen Welten und Werten“ sowie „Gedanken am Fluss“ sondern auch die Transhumanz. Um Näheres über dieses überlieferte Wissen zu erfahren, hat es ihn wieder in den Südwesten Spaniens gezogen, in die Extremadura. Dort lernt er Hendrik Berends kennen, knüpft aber auch Kontakte zur spanischen Zeitung „EI Hoy“, die über den deutschen Schriftsteller und sein Interesse an der spanischen Kulturgeschichte berichtet. Stefan Hämmerle zeigt sich von seinen Reiseerlebnissen noch ganz beeindruckt: „Ich denke, dass einige Leute außerhalb des Ortes geboren werden, wo sie eigentlich hingehören.“ Der Spanien Fan hat seine Reisen bislang ohne Kenntnis der Landessprache bewältigt und konnte irnmer auf freundliche Hilfe zählen.